Traumatherapie

Kreative Traumatherapie

Kreative Traumatherapie ist immer ein Prozess des Erlebens

  • Wenn Worte nicht reichen, können die Ausdrucks- und Kommunikationsweisen des künstlerischen Gestaltens, des Tanzes, des Musizierens und der Poesie das Ungesagte und das Unsagbare hervorbringen und neue Wege des Heilens ermöglichen. Kreativer Ausdruck ist der Anfang von Veränderung und er fördert Begegnungen mit anderen Menschen
  • Wenn Worte allein nicht reichen, dann helfen den Menschen unter anderem Bilder, Klänge und Gesten, um auszudrücken, was sie innerlich bewegt
  • Wenn Menschen einander mit Worten nicht mehr erreichen, dann ermöglichen die vielfältigen Formen kreativer Begegnung Kontakt und Resonanz
  • Da traumatisches Erleben oft unsagbar ist – malen, gestalten, musizieren oder tanzen wir es

Kreative Traumatherapie ist Wertschätzung, Vertrauen und Beziehung

Traumatische Bedrohungen erlitten zu haben, hat tiefgreifende Folgen für Art und Weise, wie Menschen die eigene Person und soziale Beziehung erleben. Durch das Erlebte wird das Vertrauen in andere Menschen zutiefst erschüttert. Misstrauen schützt zunächst sinnvoll vor neuen Verletzungen. Damit betroffene Menschen wieder Mut fassen, mit anderen Menschen tragende Beziehungen einzugehen, versteht die kreative Traumatherapie den Grundstein ihrer Unterstützung in Wertschätzung und einer in Vertrauen aufbauende Beziehungsarbeit.

Kreative Traumatherapie arbeitet mit dem ganzen Menschen

Mit seinen Gefühlswelten, seinem geistigen Erleben (Verstand, Denken, Selbstkonzept), seinem Körpererleben und seinem sozialen Erleben. Kreative Traumatherapie ist leiborientiert („Leib“ meint den erlebenden Menschen). Dieses therapeutische Verfahren wird der tiefenpsychologisch fundierten Psychologie zugeordnet.

Kreative Traumatherapie bedeutet Aufrichten in Würde

Jede Form der traumatischen Gewalt ist erniedrigend. Der Weg des Verarbeitens und der Loslösung aus dem Trauma ist ein Weg des Aufrichtens. Traumatische Erfahrungen, denen Gewalt, sowie der Verlust des Vertrauens und Selbstvertrauens innewohnt, führen zu Gefühlen der Erniedrigung, der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins; die hiervon Betroffenen brauchen den Weg des Aufrichtens.
Der Prozess des Aufrichtens bedarf der Begleitung und des Haltes. Verständnis ist der Beginn des Aufrichtens. Erst wenn Therapeut*innen und beteiligte Menschen Mitgefühl für das Leid der Betroffenen zeigen, kann ein Prozess beginnen, in dem sie Mitgefühl für sich selbst entwickeln.
Viele traumatisierte Menschen machen die Erfahrung, dass ihnen nicht geglaubt, das Trauma bagatellisiert und ihnen eine Mitschuld gegeben wird. Sie fühlen sich auch in der Zeit danach alleingelassen. Das ist entwürdigend. Kreative Traumatherapie nimmt die Wunden und die Traumatisierungen wahr und ernst. Diese Würdigung ist heilsam und ermöglicht das Aufrichten in Würde.

Kreative Traumtherapie achtet die Klient*innenkompetenz

Kompetenzen und Ressourcen zu suchen und wiederzuentdecken, sie aus ihrem Versteck hervorzulocken, ist ein zentraler Bestandteil um die Stärkung des Selbstbewusstseins, der eignen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu fördern und wieder ausleben zu können. Traumatisierte Menschen erfahren, dass sie in der Vergangenheit Opfer waren, heute aber wirksam sein können. Sie entscheiden welchen Schritt in der Therapie, in der Traumbewältigung, sie gehen können und wollen.

Quellen:

  • Kreative Traumatherapie: Aufrichten in Würde - Gabriele Frick-Baer