Kunsttherapie

Was ist Kunsttherapie?

Kunsttherapie setzt an dem tiefen Grundbedürfnis des Menschen an, sich kreativ-schöpferisch auszudrücken und in diesem Prozess eine behutsame Einsicht in die eigene Persönlichkeit zu erlangen.

Sie bringt innere Bilder in die äußere Welt. Ihr Ziel ist die Ressourcenaktivierung und Förderung der Selbstregulation auf seelischer, geistiger, körperlicher und sozialer Ebene. Sie stärkt die Autonomie, aktiviert Selbstheilungskräfte und unterstützt persönliche Entwicklungsprozesse. Um innere Vorgänge sichtbar zu machen und ihnen Ausdruck zu verleihen, werden als Medium unterschiedliche Materialien wie Farben, Ton, Stein, Holz und Fotografie eingesetzt. Eine wertschätzende, vertrauensvolle Atmosphäre und die symbolhafte Sprache erleichtern den Zugang zu Ressourcen und ermöglichen einen angstfreien Kontakt zu inneren Konflikten. Das Erleben während des Gestaltungsprozesses, das entstandene Werk mit seinen assoziierten Inhalten und die spätere Betrachtung sind wichtig zur weiteren Persönlichkeitsentwicklung und Situationsverarbeitung. Der kunsttherapeutische Prozess beinhaltet Wege des Entdeckens, Gestaltens, Loslassens, Verwerfens, Annehmens, Bearbeitens und des Veränderns. Über die Gestaltung wird Gewohntes hinterfragt, werden Veränderungen wahrgenommen, Zusammenhänge erkannt und Verbindungen zur derzeitigen Situation hergestellt.

Die Gestaltung lässt Bewusstes als auch Unbewusstes sichtbar werden; dadurch ist sie als Schlüssel zu den individuellen Belastungen zu sehen und fördert Ressourcen sowie persönliche Wachstumsprozesse. Die Kunsttherapie unterstützt ein Erkennen von Lebenszusammenhängen und kann die Augen für neue Perspektiven öffnen.

Die Kunsttherapie orientiert sich an Erkenntnissen der tiefenpsychologischen, verhaltenstherapeutisch-lerntheroretischen, systemischen und humanistischen Psychologie.